Schlechter familiärer Zusammenhalt wirkt sich auf Trauer aus

Langfristige psychische Auswirkungen bei Teenagern

Grabstein mit Aufschrift Papa du fehlst uns, dahinter Blumenschmuck

Der Tod eines Elternteils kann sich auf die Gesundheit und das Wohlbefinden von Kindern und Jugendlichen auswirken, einschließlich eines höheren Risikos für Depressionen. Eine aktuelle Studie von D. Birgisdóttir und Kolleg:innen von der Universität Lund, Lund, in Schweden, deutet darauf hin, dass ein schwacher familiärer Zusammenhalt mit langfristigen psychischen Symptomen bei jungen Hinterbliebenen verbunden ist.

Kinder, die ein Elternteil verloren haben, haben ein erhöhtes Risiko für psychische Erkrankungen wie Depressionen, Angstzustände sowie selbstverletzendes Verhalten. Der Zusammenhang zwischen familiärem Zusammenhalt und langfristigem emotionalen Wohlbefinden von hinterbliebenen Teenagern ist jedoch nicht gut untersucht.

Um die Faktoren besser zu verstehen, die zur langfristigen Gesundheit und zum Wohlbefinden von trauernden Jugendlichen beitragen, führten die Forscher:innen eine landesweite Studie mit 622 in Schweden lebenden jungen Erwachsenen im Alter von 18 bis 26 Jahren durch, die einen Elternteil im Alter von 13 bis 16 Jahren durch Krebs verloren hatten. Die Teilnehmenden füllten verschiedene Fragebögen aus.

Es zeigte sich, dass die Teilnehmenden, die als Teenager einen Elternteil verloren hatten und die ihren Familienzusammenhalt schlecht beurteilt haben, sechs bis neun Jahre nach dem Verlust stärker unter psychischen Problemen litten. Zukünftige Studien sind jedoch erforderlich, um das Wissen darüber zu vertiefen, welche Mechanismen hinter den Ergebnissen stehen könnten und welche Faktoren einen guten Familienzusammenhalt unterstützen können, wenn ein Elternteil mit Kindern im Teenageralter stirbt.

"Sollte es tatsächlich so sein, dass eine bessere familiäre Kohäsion langfristig die Gesundheit und das Wohlbefinden von hinterbliebenen Jugendlichen positiv beeinflusst, dann ist dies eine wichtige Information für diejenigen, die in der Palliativversorgung und mit hinterbliebenen Familien arbeiten", so die Autoren. Dann sollten die Fachkräfte dabei unterstützt werden, zu erkennen, welche Familien Unterstützungsbedarf haben.

Die Originalstudie finden Sie unter:

journals.plos.org/plosone/article?id=10.1371/journal.pone.0283327