Jimmy Carter und das verbesserte Verständnis von Hospizen

Ehemaliger Präsident hat in den USA viel verändert

Mann alleine im Sonnenuntergang

Im Februar 2023 hat der ehemalige Präsident der USA Jimmy Carter bekannt gegeben, dass er sich in ein Hospiz begibt. Dort lebt er, sechs Monate später, auch heute noch. Dieser öffentliche Schritt hat die Wahrnehmung von Hospizen in den USA beeinflusst, davon ist auch Joseph Choi, der Autor des hier wiedergegeben Artikels überzeugt. Denn viele gingen nach der Mitteilung davon aus, dass der 98-Jährige auf dem Sterbebett liegt. Aber seine Familie sagt, dass er weiterhin gerne Eis isst und sich über die Arbeit des Carter Centers auf dem Laufenden hält.

Ben Marcantonio, Interims-CEO der National Hospice and Palliative Care Organization, erklärt: "Viele Menschen glauben, dass sich Patientinnen und Patienten nur kurzfristig in einem Hospiz aufhalten. Das ist in den USA ein sehr verbreiteter Irrglaube." Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer in einem Hospiz beträgt etwa 90 Tage, wobei Marcantonio klarstellt, dass es durchaus Menschen gibt, die nur sehr kurz (wenige Tage, wenige Stunden) dort gepflegt werden.

Auch wenn einige Menschen überrascht sind, wie lange Carter schon im Hospiz ist, fällt seine Situation in den Rahmen dessen, was viele Patientinnen und Patienten erleben. Viele Personen, die in der hospizlichen Versorgung tätig sind, freuen sich darüber, dass Carters Entschluss öffentlich gemacht wurde. Das hat zur Auseinandersetzung mit den Themen Tod und Lebensende beigetragen. Carters Einzug in ein Hospiz hat dabei geholfen, die Vorteile hervorzuheben, die Patienten und Patientinnen in diesen Einrichtungen genießen. Marcantonio erklärt: "Viele Patienten und Patientinnen wollen nicht immer wieder ins Krankenhaus zurückkehren oder nach anderen medizinischen Maßnahmen suchen, um das Leben zu verlängern. Vielmehr wollen sie sich auf die Lebensqualität konzentrieren und alle Unannehmlichkeiten, Schmerzen und emotionalen Herausforderungen, die mit diesem Prozess einhergehen, sollen gelindert werden." Der Übergang in einen Raum, in dem ihre Ziele und Wünsche Vorrang vor der Behandlung haben, kann dazu führen, dass sich Patientinnen und Patienten und ihre Familien besser fühlen. Auch Studien belegen, dass Patienten und Patientinnen und ihre Familien häufig eine höhere Zufriedenheit und Lebensqualität, eine bessere Schmerzkontrolle, eine geringere körperliche und emotionale Belastung erleben.

"Wir haben noch nie jemanden sagen hören: 'Mensch, ich wünschte, ich hätte weniger Zeit im Hospiz verbracht'", sagte Marcantonio. "Je mehr wir diese Mythen ... diese falschen Vorstellungen überwinden können, desto mehr Menschen werden die Pflege bekommen, die sie sich wünschen."

Den Originalartikel finden Sie unter:

https://thehill.com/policy/healthcare/4108943-how-jimmy-carter-has-changed-the-conversation-around-hospice/