Verlustbewältigung nach dem Verlust eines Elternteils

Ideen von Fachkräften

Grabstein mit Aufschrift Papa du fehlst uns, dahinter Blumenschmuck

Der Tod eines Elternteils kann eine zutiefst erschütternde Erfahrung sein. Es gibt keine richtigen oder falschen Reaktionsweisen, wenn ein Elternteil stirbt; alle Reaktionen sind berechtigt. In einem, hier beschriebenen Artikel auf der Website www.forbes.com haben die Autorinnen Emily Laurence und Sabrina Romanoff die Ideen von verschiedenen Expertinnen und Experten wie etwa Dr. Servaty-Seib und Dr. Katherine Shear zusammengefasst.

1. Erlauben Sie sich selbst, die Gefühle zu fühlen, die Sie empfinden

Besonders zu Beginn des Trauerprozesses ist es laut Dr. Servaty-Seib wichtig, Geduld mit sich selbst zu haben und sich zu erlauben, alles zu fühlen, was man fühlt. Widerstehen Sie der Vorstellung, dass die Trauer einen Zeitplan hat oder schnell erfolgen muss. "Setzen Sie sich keine künstlichen Fristen, bis wann Sie mit der Trauer fertig sein sollten", fügt Dr. Kocet hinzu.

2. Finden Sie Wege, um im Alltag zurechtzukommen

Wenn Sie berufstätig sind, kann es sein, dass ist es manchmal nicht so einfach ist, Trauer und (Beruf)salltag miteinander zu kombinieren. "Überlegen Sie, welche praktischen Möglichkeiten gibt es, den Tag zu überstehen", sagt Dr. Servaty-Seib. Für manche Menschen ist es zum Beispiel hilfreich, sich abzuschotten und die Gedanken an den verstorbenen Elternteil bis zum Ende des Arbeitstages aus dem Kopf zu verdrängen. Oder wenn Sie wissen, dass Sie den Arbeitstag nicht durchstehen können, ohne zu weinen, überlegen Sie, an welchem Ort an ihrem Arbeitsplatz könnten Sie dies tun. "Versuchen Sie den Tag so zu gestalten, dass Sie ihn bestmöglich überstehen können", sagt Dr. Servaty-Seib.

3. Lassen Sie sich von vertrauten Menschen unterstützen

Wissenschaftliche Studien zeigen, dass ein unterstützendes Netzwerk für Menschen, die trauern, hilfreich sein kann, insbesondere wenn der Verlust traumatisch war. Auch wenn ein Netzwerk den Trauerprozess nicht beschleunigt, so wird es doch mit einer besseren Bewältigungsfähigkeit in Verbindung gebracht. "Suchen Sie sich ein oder zwei vertrauenswürdige Freunde oder Familienmitglieder, denen es nichts ausmacht, wenn Sie dieselbe Geschichte 100 Mal hören, oder die Sie mitten in der Nacht anrufen können, wenn es Ihnen schlecht geht", sagt Dr. Kocet.

4. Erwägen Sie, trauerspezifische Hilfe in Anspruch zu nehmen

Nicht jede trauernde Person hat ein Netzwerk, das sich kümmert. Manchmal sind Personen aus dem Netzwerk auch unsicher, wie sie die hinterbliebene Person am besten unterstützen können. Dann kann es hilfreich sein, Fachkräfte hinzuzuziehen. So kann es eventuell hilfreich sein, zu wissen, dass man mit seinen Gefühlen nicht allein ist, und zu erfahren, welche Wege andere Menschen gefunden haben, mit einem Verlust umzugehen.

5. Führen Sie ein Trauertagebuch

Manche Menschen finden es hilfreich, ein Trauertagebuch zu führen. Dort können Sie Gefühle ausdrücken, Erinnerungen an die verstorbene Person niederschreiben oder komplizierte Emotionen erkunden.

6. Bewegung

Trauer kann sehr anstrengend sein. Einige Menschen finden, dass Bewegung eine hilfreiche Methode zur Trauerbewältigung ist, wenn sie die nötige Energie haben. Wissenschaftliche Studien zeigen, dass körperliche Betätigung Trauernden helfen kann, weniger depressiv und ängstlich zu sein. Außerdem bietet sie eine Ablenkung und einen vorübergehenden Ausweg aus der Trauer.

7. Erinnern Sie sich an die verstorbene Person

Für manche Menschen kann es hilfreich sein, sich alte anzusehen oder Aktivitäten nachzugehen, die sie früher gerne gemeinsam mit der verstorbenen Person gemacht haben (zum Beispiel ein Essen zu kochen). Auf diese Weise lässt sich eine Verbindung zum verstorbenen Menschen herstellen, auch wenn dieser nicht mehr am Leben ist.

8. Unternehmen Sie Dinge, die Ihnen Freude bereiten

"Betroffene können sich schuldig fühlen, wenn sie glückliche Momente erleben“", sagt Dr. Shear. Sie betont, dass es absolut in Ordnung ist, Freude zu empfinden, und dass es keinen Grund gibt, sich schuldig zu fühlen. Sie empfiehlt sogar, Dinge zu tun, die Ihnen Freude bereiten, zum Beispiel eine Fernsehsendung anzuschauen, die Sie mögen, draußen eine Tasse Tee zu trinken oder in ein Spa zu gehen.

Nach dem Tod eines Elternteils kann sich die Trauer überwältigend anfühlen, und es ist ganz natürlich, dass man sich fragt, wann das endlich aufhört. "Mit der Zeit wird es anders werden." Dennoch können auch nach langer Zeit immer noch "Trauerwellen" auftreten. Das ist normal. Doch grundsätzlich werden die "Trauerwellen" seltener und das Gefühl der Trauer vertrauter. Das heißt, die Menschen wissen, dass sie diesen Moment durchstehen und es wieder anders werden wird. Sie haben auch gelernt, was ihnen persönlich am besten hilft.

Den Originalartikel finden Sie unter:

https://www.forbes.com/health/mind/losing-a-parent/