Warum Amerikaner es vermeiden, über den Tod zu sprechen
Über Gespräche, die wir alle führen sollten

Der Tod holt uns alle ein. Warum also vermeiden so viele Menschen, darüber zu sprechen? Eine Umfrage in den USA zeigte, dass 91 Prozent der Amerikaner es für gesund und normal halten, über Sterben und Tod zu sprechen. Aber 27 Prozent fühlen sich dabei unwohl und 31 Prozent haben Schwierigkeiten, über ihre eigene Sterblichkeit nachzudenken. Außerdem hat eine andere Untersuchung ergeben, dass nur etwa ein Drittel der Amerikaner tatsächlich Pläne für die Versorgung am Lebensende macht. Laut einem Sozialarbeiter, der im Hospiz tätig ist, kann dies die Familien nach dem Tod eines Angehörigen sehr belasten. Die Autorin des hier beschriebenen Artikels, Priscilla Blossom, hat mit Fachkräften über die Gespräche geredet, die Menschen miteinander führen sollten.
"Die amerikanische Kultur vermeidet es, über den Tod zu sprechen, weil er die Menschen zwingt, sich mit ihrer Verletzlichkeit und mangelnden Kontrolle auseinanderzusetzen", sagt der Therapeut Daniel Rinaldi. Werte wie Jugend und Produktivität stehen stark im Vordergrund. Viele Menschen fühlen sich zwar wohl, wenn sie über den Tod sprechen, aber Studien legen nahe, dass sie das Thema vermeiden, weil sie andere nicht in Verlegenheit bringen wollen.
Dr. Kwadwo Kyeremanteng, Leiter der Intensivstation des Ottawa-Krankenhauses, sagt, dass trauernde Familien ohne diese Gespräche nicht wissen, was sie als Nächstes tun sollen. "Eine der belastendensten Situationen, die ich als Arzt auf der Intensivstation erlebe, ist, wenn Familien nicht wissen, was ihre Angehörigen am Ende ihres Lebens wollen", sagt er. "Das ist ein Moment, der mit großen Unsicherheit verbunden ist."
Rinaldi fügt hinzu, dass das Mitteilen unserer Wünsche sicherstellt, dass diese auch respektiert werden. Dies verringert die Belastung für die Angehörigen. "Es mag sich unangenehm anfühlen, aber es ist ein Akt der Fürsorge, der für alle Beteiligten Klarheit und Frieden bringt", meint er. Zusammenfassend lässt sich somit sagen, Vorbereitungen für das Lebensende vermindern nicht den Verlustschmerz, aber sie machen es den Hinterbliebenen einfacher, im Sinne der sterbenden oder verstorbenen Person zu handeln.
Den Originalartikel finden Sie unter:
https://uk.style.yahoo.com/why-americans-avoid-talking-about-death--and-the-hard-conversations-we-should-all-be-having-100057944.html