Tod des Vaters von Jelena Dokic zeigt Trauer über den Verlust eines entfremdeten Elternteils
Widersprüchliche Emotionen

Den Tod eines Elternteils zu betrauern, wird oft als natürlicher Teil des Lebens angesehen. Aber wenn Menschen eine schwierige Beziehung zueinander hatten, kann es komplizierter werden. Der ehemalige Tennisstar Jelena Dokic bestätigte vor kurzem, dass ihr Vater und ehemalige Trainer verstorben ist. Im Jahr 2009 veröffentlichte Dokic, dass ihr Vater sie physisch und psychisch missbraucht hatte. Die Beiden hatten seit einem Jahrzehnt ein sehr entfremdetes Verhältnis zueinander. Die Autorin eines Artikels im Portal theconversation.com, Laura Hood, hat genauer hingeschaut.
In einem Beitrag in den sozialen Medien schrieb Dokic über ihre "widersprüchlichen und komplexen Emotionen und Gefühle" im Zusammenhang mit seinem Tod. Ihre Nachricht erinnert daran, dass nicht alle Menschen eine stabile, warme und tröstliche Beziehung zu ihrem Elternteil haben. Wenn dieser Elternteil stirbt, kann sich der Verlust erstaunlich komplex anfühlen. Menschen trauern dabei nicht nur um den Tod der Bezugsperson, sondern um das, was sie sich von diesem gewünscht haben.
Trauer ist kein einzelnes Gefühl. Es handelt sich um eine Kombination aus vielen Gefühlen. Zu den üblichen Gefühlen gehören Traurigkeit, Wut und sogar Erleichterung. In ihrem Beitrag in den sozialen Medien sagte Dokic, dass sie sich zwischen den widersprüchlichen Gefühlen entschieden hat, sich auf eine gute Erinnerung zu konzentrieren.
Trauer kann über Gefühle hinausgehen. Sie kann die Ess- und Schlafgewohnheiten stören und Gedächtnis und Konzentration beeinträchtigen. Ein Verlust kann aber auch zahlreiche andere Auswirkungen mit sich bringen, wie etwa viel soziale Unterstützung, finanzielle Schwierigkeiten. In der Trauer ist es in Ordnung, sich so zu fühlen, wie man sich fühlt. Es gibt keine "falsche" oder "richtige" Art zu trauern. Beispielsweise ist es auch in Ordnung sich zu fragen, ob man zur Beerdigung geht.
Was ist, wenn jemand zwar traurig ist, aber trotzdem verletzt?
Es kann sehr verwirrend sein, über den Tod eines Elternteils traurig zu sein, zu der ein Mensch eine schwierige, angespannte oder gewalttätige Beziehung hatte. Es kann helfen, herauszufinden, woher diese widersprüchlichen Gedanken und Gefühle kommen. Vielleicht betrauern Hinterbliebene nicht nur den Verlust Ihres Elternteils, sondern auch den Verlust der Eltern-Kind-Beziehung, die Sie verdient hätten, und sogar den Verlust der erhofften Entschuldigung und Wiederannäherung. Diese Einsichten und Aufarbeitung können anstrengend und schwierig sein. Zudem kann es sich wie ein "Tabu" anfühlen, schlecht über Verstorbene zu sprechen, aber es kann hilfreich sein, sich über die Beziehung und die eigenen Bedürfnisse klar zu werden. Dadurch kann auch das Umfeld bessere Unterstützung leisten.
Tatsächlich kann der Tod von Menschen, mit denen Angehörige schwierige, konfliktreiche oder sogar missbräuchliche Beziehungen hatten, Trauerprozesse schwerer machen. Sollte der Leidensdruck zu groß werden, stehen trauerspezifische Fachkräfte zur Verfügung, um diese Betroffenen zu unterstützen.
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